Donnerstag, 27. Oktober 2011

der Busch und Ich

    

Tja das waere der lezte Eintrag von meinem Trip. Und von China. Naechster Halt ist Laos, wo ich schon bald verweilen werde.
Von Man Mai schaffte ich die riesen Strecke nach Jinghong zurueck in einem Tag. Zuerst mal wider ein paar Stunden laufen, ein Markt in Bada, ueber Man Wa nach Zhang Lang und das war ein Ort von dem es wider in die "Zivilisation" (hahaha) ging. Ich verlief mich gleich zweimal an diesem Tag und kam vom Reisfeld ins Schilf. Oder Halt Zuckerrohr.

Wieso ich mich immer verlaufe und im Busch lande ist mir ein Raetsel. Also entweder ziehe ich den Busch an oder umgekehrt. Allerdings glaube ich kaum dass es an mir liegt...

Da es noch frueher Nachmittag war, beschloss ich es zu probieren. Und waehrend ich so durch das Dorf lief, hatte ich das Gefuehl in der Hose, dass ich noch ein Motorbike erwischen wuerde. 2 Minuten spaeter sass ich auf einem Chopper, welcher mich die halbe Strecke mitnahm, raus aus den Huegeln. Und nicht zu spaet. Regen zog auf, ich erwischte also die schoenen Tage und waehrend ich dies schreibe regnet es in Stroemen.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Man Mai



Dieses Doerfchen ist es wert mehr darueber zu schreiben. Schon mal da ich beinahe verloren ging auf dem Weg dahin. Na ja eigentlich muss man nur aufpassen, dass man nicht versehens in Burma und auf Minen landet, so lange die Richtung stimmt ist es ok. Und bei mir stimmte die Richtung. Meistens.

Also. Ich fand auch hier eine sehr nette Familie, ein alteres Paar mit ihrer erwachsenen Tochter, welche mir Unterschlupf boten. Der Spaziergang durch das Dorf bei untergehender Sonne war bezaubernd...

Die Haeuser sind alle doppelstoeckig. Unten sind die Ziegen, Huehner und Puten, oben die Leute. Der Hauptraum ist gross, mit Feuerstelle und einer Ecke wo ich schlief. Von da sind einige kleine Zimmer abgetrennt, welche als Schlafkammern dienen. Alles sehr simpel und praktisch. Alle hatten Strom und ausnahmslos alle hatten eine kleine Solaranlage auf dem Toilettendach fuer eine warme Dusche. Die meisten Haushaltsgegenstaende sind aus Bambus gemacht, was ja auch zu genuege ueberall waechst.
Auf den Haeuser hatten sie Orchideen gepflanzt und auch auf den Toilettenhaeuschen, welche immer auf der Terasse standen, wucherten verschiedene Pflanzen in Toepfen.

Die kleinen Speicher waren mit Blech gegen Maeuse und anderes geschuezt, die so nicht die Pfaehle hochklettern koennen.
Hier wird die ganze Ernte aufbewahrt. Hauptsaechlich Mais und Reis. Verschiedene Kraeuter, Chilli, Gemuese wurde auf den Daechern getrocknet und natuerlich Tee. Kommt man in ein Haus gibts sofort eine Tasse frischen Tee. Danach Reis- oder Maisschnaps.

Die Leute sind extrem freundlich und es war herrlich wie viele Laecheln ich auf Gesichter zaubern konnte, nur durch meine Anwesenheit.
Auch fand ich dass es natuerliche, schoene Leute waren, sehr verbunden mit ihrem Leben, den Tieren und Mitmenschen.

Die Schweine, Huehner und alles andere lief ziemlich frei im Dorf umher und wurde bei Bedarf schon mal auf der Terasse geschlachtet.

Und sollten hier meine Sonnenuntergangsfotos jemanden nerven, dann habe ich eine zweischneidige Antwort in meinem Zimmer haengen (haette gern doppellaeufig gesagt)!

Dienstag, 25. Oktober 2011

ueber Stock und Stein

  
 

Am Morgen verabschiedete ich mich dann von den Studis und fuhr mit unserem Gastgeber, seiner Frau und seinem "Traktor" 2 Stunden durch die Huegel, da er in meine Richtung musste. Ich war ziemlich verschuettelt als er mich ablud und ich meinen Weg zu Fuss fortsezte.

Ich bemerkte die Vogelfallen, welche sehr rafieniert aus Bambus gebaut waren und einem Vogel, der die Made schnappen wollte, das Genick brach. Eine Falle pro Vogel und er ist sofort tot. Da koennten einige Netzaufhaenger in Europa sich eine Scheibe abschneiden....

Weiter nach Bulangshan wo ich, laut meiner Karte, irgendwo abbiegen sollte. Die Eingeborenen verstanden nicht warum ich nicht den Bus nahm, da es fuer sie nicht vorstellbar ist, dass man soweit lief. Irgendwie gelang es mir doch den Weg zu finden um in einem voellig anderen Dorf zu landen als meine Karte sagte. "Lao Mang Er" wie das Dorf hiess und von Bulang-Leuten behaust wurde. Es hatte einen Tempel, Pagoda und alles noetige. Ich fand Unterschlupf bei einer Familie die mir eine Matratze im Haus ausrollten. Natuerlich gab es auch Essen und lokalen Reisschnaps (was es ueblicherweise jedes mal gab). Ich fragte die Leute immer und so hatte ich jedes mal gratis Unterkunft und Verpflegung. Morgens schlich ich mich nach dem Fruehstueck davon.

Da meine Beine mued waren und ich keine Ahnung hatte wo ich war und gerade ein Moench mit dem Motorrad in die gleiche Richtung fuehr, sprang ich hinten drauf, damit ich mal etwas vorwaerts komme. Man kennt ja die japanischen Kamikazeflieger und so. Das war ein Baulang-Kamikaze-Moench! Der fuhr doppelt so schnell auf diesem "Weg" als ich es alleine gewagt haette! Der Kerl haette jedes Motocrossrennen gewonnen! Ach was, wahrscheinlich hat er es erfunden! Mein Koerper war anderhalb Stunden unter totaler Anspannung und ich hatte Blatern vom festhalten. Aber immerhin war ich ziemlich weit gekommen, koerperlich ein Wrack aber weiter. Also Autostop um wider in eine hintere Ecke zu kommen. Da dachten sie wider dass ich spinne, durch die Huegel in das Dorf das ich wollte. Alle zeigten mir auf der Karte wie ich mit dem Bus dahin komme und nein verdammt,ich will laufen!!! Klappte dann doch noch. Brauchte aber 3 Tage um dahin zu kommen.

Der naechste Tag war eigentlich ziemlich witzig, da ich sicher 2 Stunden im Jungel umherirrte und den Weg suchte. Da waren ja Reisfelder, aber die waren dann auch mal fertig und ich musste auf die andere Seite des Huegels. Eben durch Jungel. Zuerst ging ich voellig falsch und musste dann umkehren als es, meiner Ansicht nach, zu gefaehrlich wurde. Der Reis war geerntet und nur wenige Leute da, aber die konnten dann mich in die andere Richtung weisen, wo ich dann doch den Weg fand. Wenn man nicht weiss dass da ein Weg ist, ist es unmoeglich ihn zu finden. im Wald gehts dann, aber reinkommen? hmmmm

Naechstes Dorf: Man Mai
4te Nacht

Montag, 24. Oktober 2011

ein Trip ins blaue


oder besser gesagt ins gruene

Ich war im untersten Sued- Westen von China, in der Region Xishuangbanna unterwegs. Da Ich Zeit hatte, beschloss ich eine Tour durch die Minderheitendoerfer in den abgelegenen Huegeln zu machen. Kein Plan, einfach losziehen und schauen wie lange und wohin. Mit dabei eine kleine Karte und 4 chineseische Studenten denen mein Plan gefallen hatte und mich fuer ein Tag begleiten wollten.

Ich, Long, Gerry, Casey und die andere (Name vergessen) machten Autostop zu dem untersten Winkel an der Grenze zu Burma. Wir brauchten mehr als den halben Tag um da runter zu kommen und mussten noch in ein kleines Akka-Dorf laufen um etwas abgeschieden zu sein.

Wir lernten ziemlich schnell jemanden kennen der uns verpflegte und wusste wo wir unsere
 Zelte aufschlagen konnten.

Ehrlich gesagt habe ich mich etwas ueber die Maedels genervt, die sich nicht wie 20 sondern
 wie 15 verhielten. Bei jeder Raupe und schoenen Aussicht wurde aufgeschrien. Da waere jeder
 zahme Zirkusesel von weitem fortgerannt, so laut wie die waren. Still geniessen schien nicht
 nur ein Fremdwort sonder ein Tabu zu sein…

Nach dem Essen sagte mir Casey, dass die Leute ihr Leid taten. Sie seien so nett und haetten ein so hartes Leben. Sie wuenschte ihnen, dass sie in eine Stadt ziehen koennten und Geld verdienen. Als wir dann am Feuer zwischen den Zelten unter einem atemberaubendem Sternenhimmel sassen und alle ausser Gerry und ich am Natel rumhingen wusste ich wer mir Leid tat.

Montag, 17. Oktober 2011

Erhai

Nicht dass ich schon genuegend Sport gemacht haette, nicht dass ich eigentlich voellig fertig war, ich entschloss mich gegen jeden vernuenftigen Gedanken eine 2-Tagestour um den See zu machen. Mit dem Velo, ca 125km oder so was...
Doerfer, Reisfelder, unwegsame Strassen, etc.
Das uebliche Halt.
Das Velo war mal wider viel zu klein und mein ehrenwertes Hinterteil meldete sich schon bald zurueck
Eine kleine Anekdote zu den Strassen:
gefahren wird (meistens) rechts
Vortritt: je groesser das Fahrzeug, desto mehr Vortritt
Hupen: grundsaetzlich immer und ueberall, besonders aber bei freier Sicht und leerer Strasse
Velostreifen: Parkplatz oder Baumateriallager
Sonstiges: die Strasse wird auch zum trocknen von Mais, Reis oder Fischen verwendet.