Freitag, 30. Dezember 2011

Meister Eder und sein Pumuckel



Das Dream-Team ist zurueck!

Puenktlich um Weihnachten kam Daniel nach Phnom Penh und so werden wir 3 Wochen gemeinsam das Land unsicher machen.

Bei seiner Freundin gabs ein Vordach zu bauen, worauf ich mich natuerlich freiwillig meldete. Irgendwo in der Pampa in einem kleinen Doerfchen.
Ich war voellig hin und weg vom Werkzeug welches uns zur Verfuegung stand.
Als Schaufel hatten wir eine Kokoshaelfte, als Stampfer einen Bambusstock, als Wasserwage eine Petflasche mit Wasser und die Blechschaere war ein Stock mit Draht und Schraubenzieher. Das "Blech" haben wir einfach mit dem Draht durchtrennt.
Eine Stichsaege waere der Himmel auf Erden gewesen. Oder eine richtige Leiter. 
Jeder SUVA Angestellte waere auf der Stelle vom Dach gesprungen (welches wir zuerst bauen mussten) wenn er gesehen haette wie wir arbeiten.
Aber als erfahrener Matrose ist das ja kein Problem fuer mich.


Wir hatten auch eine neue Bohrmaschine, welche nicht eine Schraube ganz reinbrachte, auch nicht nachdem wir alles Holz mit einem Steinbohrer vorgebohrt hatten.
Zum Glueck hatte Daniel noch 2 zusaetzliche Bohrer gekauft, denn die Bohrer im Set waren nur zum Anschauen und ganz sicher nicht zum Gebrauch bestimmt. Made in China.
Sie war immer feuerheiss und bei einer Schraube hat sie die Schraube gemacht und 10min vor sich hin geraucht und gestunken. Ich war voellig ueberrascht, dass sie bis zum Ende durchgehalten hatte.

Das halbe Dorf schaute uns zu, wie 2 so "Barang" voellig im Aufbauwahn ein Dach aufstellten.

Die Holzkonstruktion wird sicher einige Stuerme ueber leben, aber ob ein Blechdach haelt, welches man mit einem weichen Draht einfach so zertrennen kann, ja das ist noch offen.

Das war meine erste Arbeit nach beinahe 6 Monaten und bin mit dem Ergebniss eigentlich sehr zufrieden!

Jetzt brauche ich aber erstmal wieder eine Pause!

Und ein gutes neues Jahr an alle meine Fans!

Samstag, 24. Dezember 2011

Banlung - mal wieder


Sooooooooo, da waere ich zurueck in Kambodscha, in Nord-Osten in Banlung.

Nach einem herzlichen Empfang von Den und seiner Familie, verbrachte ich einige ruhige Tage in Rattanakiri - Province.
Etwas schwimmen im See, etwas Bier trinken, etwas essen, etwas in den riesigen Plantagengebieten rumfahren...

Den ist ein super Typ, mit einer extrem netten Familie. Ich konnte jeden Tag bei ihnen essen, war mit einem Motorrad versorgt und wir diskutierten viel, ueber Gott und die Welt, vor allem aber ueber die allgemeine und politische Situation in Kambodscha. Ich war mal wider beeindruckt was fuer ein schlauer Kerl er ist, gut informiert und wie er sich durch das, nicht einfache, Leben schlaegt.

Er war 7 Jahre bei der Militaerpolizei und hat so einiges miterlebt.
Sein English verdankt er einer Schule, wo er und sein Bruder waehrend dem Unterricht an der Tuer horchten und so viel zu lernen versuchten wie moeglich. Den Rest hatte er dann bei Touris aufgeschnappt.

Im Moment lebt er von seinen Wuersten, mit denen er die Umgebung versorgt und ist noch mit seinem Hausbau beschaeftigt, das noch keinen Boden hat, da das Geld fehlt. 
Seine Frau erwartet im Februar ihr drittes Kind.
Die 2 Maedels sind wahre Sonnenscheine.
Im Februar will er wider sein Trekking - Office oeffnen, bei welchem ich ein wenig mithelfe.

Jetzt gilt es mein Geschenk in Phnom Penh abzuholen und wuensche allen schoene Weihnachten und ein gutes neues Jahr!!!!

Hals- und Beinbruch fuer 2012!

Samstag, 17. Dezember 2011

Siphandon

 
 
 
 


Die "4000 Inseln" (woertlich uebersetzt) im untersten Zipfel von Laos sind meine letzte Bastion vor Kambodscha.

Seit einer Woche hier und habe eigentlich (mal wider) nicht viel gemacht...
Sonnenuntergaenge genossen, in den Feldern etwas trainiert, mit dem Velo rumgeheizt, Bueffel gaergert und die Aktien eines Bierkonzerns in die Hoehe getrieben.....

Es ist so einladend zum Ausruhen hier, dass sogar die Hunde davon befallen werden.

Hier ist der Mekong wirklich sehr breit und ich belasse meine Spekulation mal auf "sehr".
Ueberall hat es Inselchen die in der Trockenzeit hervorkommen um dann wieder in der Monsunzeit verschlungen zu werden. 

Die Wasserfaelle in der Gaegend sind die maechtigsten in Suedostasien und sind der Grund warum der Mekong nicht in der ganzen Laenge schiffbar ist. Sie beeindruckten mich schon jetzt, aber im Juli oder so muss nochmals doppelt soviel Wasser ueber die Felsen sprudeln. Dass waere sicher mal ein weiterer Besuch wert. Zig Tonnen Wasser pro Sekunde und ich hab nicht einmal den grossen Wasserfall besucht, da dass meiner Ansicht nach mit Aufwand verbunden gewesen waere.

Die Fischer haben zum Teil recht grosse Gebilde aus Bambus ins Wasser gebaut, entlang der Schnellen, um die Fische zu fangen. Ansonsten wird meist mit Reuse und Netzen den Fischen an die Kiemen gegangen. Warum ich nur Huhn esse bleibt mir ein Raetsel.

So komme ich nun voellig ausgeruht und mit leerem Kopf nach Kambodscha, wo ich weitermache  wo ich aufgehoert habe vor 2 Jahren;
in Banlung bei meinem Freund Den.

Bis dann

Freitag, 9. Dezember 2011

alte Steine und kalter Kaffee


In der Naehe von Pakse steht die bedeutenste Ruine in Laos, der Wat Phou Tempel. Die Fahrt war wunderschoen, aber die paar Felsbrocken haben mich nicht gerade aus den Socken gehauen. Dafuer war ich wider einmal umso mehr damit beschaeftigt ein paar Agamen durch die Gegend zu jagen und erwischte immerhin 2, welche ich dann zum trocknen auf dem Markt verkaufte.

So nebenbei habe ich mich von einem Alkoholiker zu einem beruehmten Trinker entwickelt und mir schon mal ein passendes Motorrad besorgt, wo auch genuegend Kisten Bier platz haben.

Ich sezte mich also auf mein Motorrad und besuchte die Bolaven Hochebene, wo sie den laotischen Kaffee anbauen. Ich rechnete mit 3 - 4 Tagen Rundreise, war aber schoin in 2 Tagen durch. Hatte so einen bloeden Krampf im Arm, den ich einfach nicht lockern konnte und so halt meine Hand auf  "Vollgas" verharrte. 

Alles in allem nett, auf dem Plateau etwas kuehl und der Wasserfall stuerzte sich ca. 100m tief tosend herunter, waehrend mich die Muecken bei lebendigem Leibe auffrassen.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Savannakhet


Nach meinem letzten Gefuehlsausbruch hier mal etwas neutrales...

Savannakhet ist die drittgroesste Stadt in Laos, was aber nicht unbedingt gross heissen muss.

Es hat eine Kirche (nebst den vielen Tempelanlagen), eine herrliche Mekong-Promenade, wo man abends frischen Fisch essen und Beer Lao trinken kann, Baguette-Sandwiches und viel zu viele Hunde.

Etwas ausserhalb befindet sich die That Ing Hang Stupa, die bedeutenste Pilgerstaette der Provinz, ein kleines Waldschutzgebiet und ein paar Seen (wo man in kleinen Bungalows auf dem See trinken kann), alles angenehm mit dem Velo erreichbar. Mal abgesehen vom Wald wo die ganzen Wege nur aus Sand bestehen und fahren mit schweren Beinen verbunden ist.

Allerdings auch mit ein paar intressanten Sichtungen.

Samstag, 3. Dezember 2011

nur ein Geschaeft

  
Ich liebe Maerkte. Ja wirklich. Da gibt es alles was ich brauche. Zahnpaste, Fruechte, Huehner, Rucksaecke, Kleider, Sarongs, LaoLao, gutes Essen und die huebschen Verkaeuferinnen schauen alle zu mir auf.

Der Markt in Savannakhet ist ziemlich gross, Provinzhauptstadt, sehr geschaeftig und im 2ten Stock hatte es so viel Gold, wie ich seit der Shwedagon Pagoda in Burma nicht mehr gesehen habe. Alles chinesische Juweliere.

Ich wollte schon gehen als mir die traditionellen Medizin-Staende ins Auge stachen. Ich warf einen kurzen Blick darauf und suchte das Weite. 50m spaeter zwang ich mich zusammenzureissen und mal etwas zu diskutieren mit diesen zweibeinigen Teufeln.

Also wir haetten da vielschwaenzige Geckos, eine Wachstumsstoerung, Muntjiakschaedel (Hirschart), Nebelparderfellstuecke, Elefantenhaut, Phythonhaut und Wildschweinhauer, welche zweifelsohne echt sind. Dann waren da die Elefantenstosszaehne, Tigerzaehne und preparierten Nashornschaedel. Das Horn auf den Schaedeln war Plastik und die Schaedel nur Fragmente, Elefanten- und Tigerzaehne sahen alle gleich aus und waren offensichtlich geschliffen. Vermute diese waren Faelschungen.
Aber das verdammte Nashorn-Horn... Ich wies sie darauf hin, dass es in Laos keine Nashoerner mehr gaebe und sie sagte doch, zeigte mir ein 1000Kip Schein mit dem Bild ethnischer Gruppen und sagte sie hatte es von Hmong nahe Vietnam gekauft. Keine Ahnung ob Nashorn oder nicht, aber dies war kein Plastik! Allerdings machte mich der Preis stuzig; fuer beide Hoerner haette ich 35$ bezahlt (ohne gross zu verhandeln). In dieser Groesse haetten es einige tausend $ sein muessen... Na ja, bleibt zu hoffen das sie nicht echt waren.

Ich fingerte so mit den riesigen "Tigerzahenen" (auf dem Foto in meiner Hand) rum, machte ein fragendes Gesicht und sie holte aus ihrer Tasche dann, schoen versteckt, die echten Zaehne hervor. Um einiges kleiner und ein Zahn fuer 15$ wo ich fuer die beiden grossen auch 15$ hingeblaettert haette.

Ich spielte so mit dem Gedanken mir eine Schrotflinte zu besorgen, etwas aufzuraeumen und dann erschossen zu werden um ueberhaupt nichts geaendert zu haben.

Waehrend ich so mit der netten Dame verhandelte (Teufel!!!) zupfte mir eine Bettlerin mit ihrem schmutzigen Kind am Aermel um ein paar Kip zu ergattern. Und ganz ehrlich, in dem Moment war sie mir scheissegal.
Menschen sind nicht vom Aussterben bedroht!
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