Mittwoch, 7. September 2011

Tangjianghe


In Chengdu habe ich von diesem "natural reserve" erfahren, mit Takins, Pandas, Schwarzbaeren und und und.
Also warf ich alle Plaene ueber den Haufen und nahm die Strapazen einiger Stunden Busfahrt auf mich um in diese hintere Ecke zu kommen.
An der Touristeninformation informierte ich mich so gut es ging ueber die Moeglichkeiten da. Ich wollte natuerlich nicht im Resort uebernachten, der fuer reiche chinesische Wochenendausfluegler gedacht ist, sondern in einer der Huetten, welche es hatte. Ich zeigte auf die hinterste Huette im linken Tal und hoerte nur "ok,ok!".
Der Fall war klar! Ich mietete ein Velo und beschloss mindestens eine Nacht im Park zu schlafen. So fuhr ich die 25km bis zum bitteren Ende! Das Velo war entweder zu klein, oder ich zu gross. Stetig bergauf und ich nicht mehr so im Training.. Na ja ich kam jedenfalls an, lief etwas rum und bezog die Huette. Irgendwie dachte ich noch, dass ich das villeicht nicht durfte, war ich doch ziemlich weit von allem weg, mutterseelenallein. Nur mit Baeren und Heckenschuetzen um mich herum.
Ich schlief den Schlaf eines Nah-Toten als ich ploetzlich von Laerm draussen geweckt wurde. Jemand haemmerte an die Tuer, welche ich von innen verbarikadiert hatte.
Die Kommunisten waren gekommen....
Zuerst dachte ich das der Ranger und der Herr im Anzug auch da schlafen wollten und machte Platz auf der Pritsche. Aber irgendwie kamen immer mehr Leute, bis jemand kam der Englisch sprach (im Anzug) und mir erklaerte, dass ich nicht hier schlafen koenne und sie mich seit Stunden suchten. Ja was verdammt???? Ich habe allen gesagt, dass ich in dieser Huette schlafen wolle und jetzt muss ich ins Hotel??? Lasst mich im Wald verflucht! Mir geht es gut! Zu gefaehrlich meinten sie. Ich hatte halt andere Vorstellungen...
3 Herren im Anzug, 5 Ranger und ein Polizist waren dann schliesslich um mich versammelt und unter Gezeter und Getobe verfrachteten sie mich ins Hotel. Immerhin fuhr ich mal in einem chinesischen Polizeiauto mit. Alle waren froh, dass sie mich gefunden hatten, sie machten sich wirklich Sorgen, nur ich war nicht so Happy darueber....
Am naechsten Tag fuhr ich dann halt noch das andere Tal hinauf, 10km ziemlich steil und kam noch toeter als den Tag zuvor oben an. Da wurde ich prompt von einer Tourigruppe zum Mittagessen eingeladen.
Alle Trekks die auf der Karte waren, waren aus unersichtlichen Greuenden nicht begehbar. Mir gelang leider nicht rauszufinden warum und wenn man nicht die richtige Frage stellt, erklaert einem auch keiner was. Und mein chinesisch ist halt immer noch auf dem "ich liebe dich" level...
Ich sah eine Horde Wildschweine, 3 Muntijaks, ein paar Makaken und viele Voegel... Leider keine der Highlights des Parks, da es ja zu gefaehrlich war fuer einen kleinen, schwachen, hilflosen Schweizer wie mich in die Regionen zu steigen wo es wahrscheinlicher war auf mehr Tiere zu treffen, weg von der Strasse. Und alleine wollte ich trotzdem nicht in die Berge gehen.
Die Region war jedoch wirklich schoen und ich trank 2 Tage nur von dem glasklaren, koestlichen Bachwasser.
Die Rolling Stones waren auch in dieser Gegend, aber Wahrscheinlich war es auch fuer sie zu gefaehrlich und gingen vorzeitig zurueck. Gesehen habe ich sie nicht...

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